Auch wenn ich zu alt bin um Harry Potter in meiner Kindheit gelesen zu haben, so haben mich die Bücher und Filme doch auch in meinen frühen 20er-Jahren sehr fasziniert. Die Liebe reichte zwar nicht um mir die Theater Fortsetzung „Harry Potter and the cursed Child“ in London oder New York anzuschauen. Doch als klar war, dass die deutsche Version nach Hamburg kommt, waren die Karten am ersten Tag des Vorverkaufs natürlich bestellt. Mittlerweile wird in Hamburg – wie in vielen Teilen der Welt – die kürzere Fassung gespielt. Statt 6 Stunden wurde das Stück auf 4 Stunden reduziert.
„Harry Potter und das verwunschene Kind“ wird im Mehr! Theater in Hamburg aufgeführt, welches sehr aufwendig umgebaut wurde. Die Dekoration und das Theater an sich wurden aufwändig im Stil von Harry Potter restauriert und bieten eine tolle Kulisse. Und es lohnt sich unbedingt zwischen den beiden Teilen den Vorführraum zu verlassen und zu schauen, was sich auch draussen verändert hat. Und der Souvenirshop hat natürlich auch geöffnet. Vor dem Theater wurde zudem ein großer Food Court aufgebaut, um die Zuschauer vor dem Theaterbesuch noch mit Essen zu versorgen. Als das Stück noch in 2 Teilen gespielt wurde machte das viel Sinn, denn bei 6 Stunden am Stück braucht man auch etwas zu Essen. Bei unserem 2. Besuch wirkte der Foodcourt deutlich verlassener und war nur vor dem Stück offen.
Die Story handelt von den Kindern von Harry Potter, Ron Weasley, Hermine Granger und Draco Malfoy. Diese erleben ihr erstes Schuljahr in Hogwarts und stossen dabei auf ein Gerät, welches die Zeit manipulieren kann. Und wie immer gilt: Zeitreisen sind nie der richtige Weg um etwas in der Vergangenheit zu verändern. Vor allem nicht, wenn Voldemort wieder ins Spiel kommt. Und natürlich sind auch die bekannten Eltern der Kinder sehr präsent, vor allem die Beziehung zwischen Harry und seinem Sohn Albus Potter.
Auch wenn in dem Stück nicht gesungen wird, spielt die Musik doch eine wichtige Rolle und ich würde das Stück insgesamt als Theater in Broadway Musical Qualität bezeichnen. Denn den betriebenen Aufwand habe ich noch nie in einem Theater gesehen und würde ihn mindestens auf eine Ebene mit der Technik von Phantom der Oper oder anderen Musicals wie der „Addams Family“ vergleichen.
Mein Fazit
Mich hat „Harry Potter und das verwunschene Kind“ 2020 total in seinen Bann gezogen. Die Story passte total und wird hervorragend erzählt und mit hervorragender Musik, Effekten und wirklich guten Schauspielern zum Leben erweckt. Nach einem langen Tag bin ich aus dem „Mehr! Theater“ gegangen und war glücklich und habe keinen Euro bereut. So glücklich, dass ich das Stück 2023 nochmals gesehen habe. Alle wichtigen Szenen sind natürlich enthalten geblieben und die 2 Stunden weniger lassen die Sitzmuskulatur deutlich entspannter am Ende des Stückes sein.
Aber ich bin froh, zuerst die lange Fassung gesehen zu haben. Denn die neue Fassung lässt kaum Zeit für Pausen und ein bisschen „Erholung“. So wirken die Effekte und die Storywendungen nicht mehr so stark, da sie alle kurz nacheinander kommen. Aufgrund des Preises (und der Sitzmuskulatur) ist die kürzere Fassung aber sicherlich die bessere für die meisten Zuschauer. Und zum „nochmal“ schauen und erinnern passt sie aus meiner Sicht perfekt.
Update vom 25.02.2021:
Gute 2 Wochen, nachdem wir das Stück gesehen haben, hätte die offizielle Premiere sein sollen. Aufgrund der Coronapandemie wurden jedoch alle Aufführungen 2 Tage vor der Premiere gestrichen und aktuell soll die Premiere am 5.12.2021 sein. Ich drücke allen Fans die Daumen, dass sie das Stück dann endlich sehen können. Es lohnt sich!
Update vom 17.08.2023:
Am 19. Februar 2022 (also ziemlich genau 2 Jahre nachdem ich das Stück in Hamburg gesehen habe) war endlich die offizielle Premiere. 1,5 Jahre später wurde das Stück auf einen Teil reduziert. Da ich beide Versionen in Hamburg gesehen habe, wurde der Text von mir angepasst.