Achter Blankeneser Jugendpokal im Schach – Ein Turniertag aus Sicht der Familie

von Steffen Zörnig
8. Blankeneser Jugendpokal 2004

Gestern fand im Lise-Meitner-Gymnasium (ehemals Gymnasium Osdorf) der 8. Blankeneser Jugendpokal im Schach statt. Rund 120 Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 14 Jahren kamen zusammen, um in verschiedenen Altersgruppen ihre Schachkünste unter Beweis zu stellen. Organisiert wurde das Turnier von der Schachvereinigung Blankenese von 1923 e.V. und unterstützt von Gerds Schachwerkstatt.

Die Gruppen und der Turnierverlauf

Das Turnier war in die Altersklassen U6, U8, U10, U12 und U14 unterteilt, wobei die Gruppen U6/U8 und U12/U14 zusammengelegt wurden. Gespielt wurden insgesamt sieben Runden, was für solche Turniere wohl die Norm ist. Jeder Spieler hatte 20 Minuten Bedenkzeit, um seine Züge zu machen.

Nach anfänglichen organisatorischen Herausforderungen startete das Turnier gegen 10:30 Uhr, und um 13 Uhr gab es eine wohlverdiente 30-minütige Pause. Zwar liegt die Schule nicht ideal, um sich schnell ein Mittagessen zu besorgen, aber zum Glück sorgte die Kaffeeverkostung Hamburg für kleine Stärkungen, Getränke und Kaffee – und das zu fairen Preisen.

Fairer Wettkampf und viel Spaß für die Kinder

Nachdem die anfänglichen Schwierigkeiten überwunden waren, lief das Turnier reibungslos, und die Kinder hatten jede Menge Spaß. Dank des Schweizer Systems, bei dem nach ein paar Runden Kinder gegen Spieler ähnlicher Stärke antreten, konnte fast jedes Kind mindestens einen Sieg einfahren. Diese Regelung sorgt dafür, dass auch weniger erfahrene Spieler die Chance haben, ein Erfolgserlebnis zu feiern.

8. Blankeneser Jugendpokal 2004 - Die Pokale

Jeder Teilnehmer bekam zudem mindestens eine Urkunde überreicht, so dass kein Kind mit leeren Händen nach Hause kam. Das machte die Preisverleihung zwar etwas lang – dürfte aber alle Kinder motivieren und nicht nur die Medaillen- oder Pokalplätze.

Eltern im Urlaubsmodus?

Die herbstliche Urlaubsstimmung war bei den begleitenden Eltern deutlich spürbar – leider bei vielen auf ungünstige Weise. Einige Eltern schienen die wenigen Sitzgelegenheiten mit den Sonnenliegen auf Mallorca zu verwechseln, denn Jacken und Rucksäcke blockierten sehr viele Plätze. Das führte dazu, dass diverse Eltern auf Treppenstufen oder sogar auf den nassen Bänken des Schulhofs ausharren mussten. Auch die Stühle im sogenannte Ruheraum, eigentlich eine tolle Idee für Eltern, die in Ruhe arbeiten oder lesen wollten, waren zu rund 50% mit Jacken besetzt. Ich verbrachte so den Tag großteils im Stehen und konnte meine alte Schule nochmal erkunden.

Auch bei der Preisverleihung um 15.45 Uhr war es teilweise kaum möglich zuzuhören, da es aufgrund des Lautstärkepegels im hinteren Teil des Raums schwierig war, alles zu verstehen – einige Eltern mussten dort scheinbar dringende Gespräche führen. Die Kinder waren da die besseren Vorbilder.

Ein Fazit mit gemischten Gefühlen

Während mein Sohn das Turnier großartig fand und sich über seinen Platz im oberen Mittelfeld freute, fiel mein Fazit als Begleitperson etwas anders aus. Ich war so naiv, keinen Platz mit meiner Jacke zu reservieren, und verbrachte den Großteil des Tages stehend oder auf Erkundungstour durch meine alte Schule. Aber für das Lächeln meines Sohnes hat sich all das natürlich gelohnt.

Ein schöner Tag für die Kinder, und trotz kleinerer organisatorischer Hürden, ein gelungenes Event – vor allem, wenn man sieht, wie viel Freude die Kinder am Schachspielen haben.

Und wer ist Gerds Schachwerkstatt?

Zum Abschluss möchte ich noch etwas Licht auf einen der Unterstützer des Turniers werfen: Gerds Schachwerkstatt. Auch ich musste zunächst nachforschen, wer hinter dieser Initiative steckt. Es handelt sich um ein Projekt, das insbesondere Schülern der Hamburger Schule Windmühlenweg das Schachspielen beibringt. Weitere Informationen dazu gibt es auf der Seite der Social Business Stiftung: https://social-business-stiftung.org/.

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